Kleine 1x1 des Festungsbaus
 

Bastion

Aus dem Wall heraus ragendes, nach hinten offenes Werk. Meist mit fünfeckigem Grundriss so aufgebaut, das ihre Farcen durch die Flanken der Nachbarwerke gedeckt wurden.
  
Batardeau

Ein Batardeau oder auch Bär genannt ist ein Bauwerk das zum Anstauen des Wassers im Graben errichtet wurde. Der runde Aufsatz und die abgeschrägte Oberseite sollten ein überklettern und damit eine Annäherung an die Mauer verhindern.
       
Belagerungsartillerie

Die Belagerungsartillerie war insb. darauf ausgelegt die Mauern oder Bunker des Gegnes zu zerstören. Dazu kamen Waffen mit großen Kalibern zum Einsatz, deren Zerstörungskraft größer war als die Satbilät der Festungen. So waren zu Beginn des ersten Weltkriegs viele Festungen für einen Beschuss mit 21 cm oder maximal 28 cm Kalibern ausgelegt. Es kamen bei den Kämpfen jedoch Geschütze vom Kaliber 30,5 cm (wie der 30,5 cm Scoda Möser im Bild) bis hin zu 42 cm zum Einsatz.
    
Brustwehr

Auf der Konterescarpe errichtete Mauer in Brusthöhe, hinter der die Gewehrschützen in Deckung gehen konnte. Im Bild ist die Brustwehr mit zwei Stufen ausgeführt, so dass die Schützen nach der Schussabgabe in Deckung treten konnten.
  
Casemate de Bourges

Bei der Casemate de Bourges handelt es sich um eine Traditorenbatterie, die mit zwei 75 mm Schneider Geschützen im Erdgeschoss und Munitions-Magazin sowie Unterkunft im Untergeschoss ausgestattet war. Die Traditorenbatterien wurden zur Deckung des Raum zwischen zwei Anlagen an die französischen Forts des Système Séré de Rivières angebaut.
  
Casemate Pamart

Bei der Casemate Pamart handelt es sich um einen gepanzerten Maschinengewehrstand, der im ersten Weltkrieg zur Verstärkung der französischen Festungen zum Einsatz kam. Die Casemate Pamart wurde in zwei Ausfertigungen mit einer oder zwei Scharten gebaut. Das Bild zeigt eine Version mit zwei Scharten aus denen jeweils ein Maschinengewehr Typ Hotchkiss M1900 oder M 1907 wirken konnte. Durch die Anordnung der beiden Scharten konnte eine Bereich von 165° abgedeckt werden, wobei jeweils nur eine Scharte in Betrieb war.
  
Diamantgraben

Schmaler Graben, der direkt vor den Scharten angelegt wurde. Er soll eine direkte Annäherung an die Scharte erschweren und zudem verhindern dass durch Beschuss herabgefallene Teile die Scharte versperren. Das Fehlen eines solchen Grabens ermöglichte es z.b. im zweiten Weltkrieg, dass sich deutsche Truppen den Geschützscharten der Festung Eben Emael nähern konnten um ihre Hohlladungen anzubringen.
 
Doppelte-Grabenstreiche

Im Graben errichtete Verteidigungsanlage, die den Graben zumeist aus einem Knick heraus unter flankierendes Feuer nehmen kann. Sie konnte als Einfache-Grabenstreiche in einen Grabenabschnitt hinen wirkend oder wie hier als Doppelte-Grabenstreiche zur Wirkung in zwei Grabenabschnitte errichtet werden. Gegenüber der Kaponiere wurde die Grabenstreiche in der Konterescarpe errichtet und war so besser gegen feindliches Feuer geschützt. Sie war zumeist durch einen Tunnel mit der Festung verbunden und verfügte oftmals über eine Notausgang.
  
Escarpe

Innere Mauer oder Böschung des Festungsgrabens, oftmals mit Galerie.
 
  
Escarpgalerie

Im Bild rechts ist die zerstörte Escarpe der Festung Rüsselsheim mit der dahinterliegenden Escarpgalerie zu erkennen.
 
  
Farce

Die dem Feind zugekehrte Seite einer Bastion. Durch geschickte Anordnung der Bastionen war es möglich von der benachbarten Bastion aus flankierend an der Farce vorbei zu schießen um so einen frontal angreifenden Feind abzuwehren.
  
Flanke

Die Flanke ist die Seite einer Bastion, welche die Kurtine flankiert und diese somit von der Seite unter Feuer nehmen konnte. Durch die geschickte Anordnung von Flanken und Farcen konnten die, in den Flanken aufgestellten Geschütze, feindliche Truppen vor der Farcen der benachbarten Bastion bekämpfen.  
  
Geschützbatterie

Der Begriff der Geschützbatterie wird vielfältig genutzt um die Ausfstellung mehrerer Geschütz an einem begrenzen Ort zu beschreiben. Ursprünglich waren die Geschütze dabei in einer Reihe hinter der Brustwehr aufgestellt und feuerten durch Scharten. Dabei hatten die Geschütze nur einen geringe Seitenrichtbereich.
  
Geschützbettungen

Der Begriff der Geschützbettung fand Gebrauch als man Geschützen drehbar aufstelle um z.b. vorbeifahrenden Schiffen folgen zu können. Die ersten Geschützbettungen hatten meist kaum mehr als eine 1/4 Kreis in dem sie geschwenkt werden konnten.
  
Geschützbrunnen

Schacht in dem die einziehbaren oder drehbaren Geschütztürme verankert waren. Er diente zudem als Verbindungsschacht zu den darunter liegenden Munitionskammern und Versorgungseinrichtungen.
  
Glacis

Erdanschüttung / Einebnung vor dem Graben, die so angelegt ist, dass sich kein toter Winkel zur Annäherung des Feindes ergibt.
  
Graben


Erdvertiefung vor der eigentlichen Festung. Dieser kann sowohl trocken, als auch nass ausgeführt sein. Die Wände des Grabens können gemauert sein oder nur aus Erdaufschüttungen bestehen. Häufig wurden Festungen mit trockenen Gräben gebaut, die im Bedarfsfalle durch Schleusenanlagen unter Wasser gesetzt werden konnten. Bei moderneren Festungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Gräben zudem von der Geometrie her so angelegt, dass sie als Panzerhindernisse dienen konnten (Panzergraben). Im Bild rechts ist ein kombinierter Graben zu sehen. Er besteht zum einen aus einer Backsteinmauer links im Bild und dem eigentlichen nassen Graben, dessen Wasserstand durch Schleusen weiter angestaut werden konnte.

 
Grabenstreiche

Im Graben errichtete Verteidigungsanlage, die den Graben zumeist aus einem Knick heraus unter flankierendes Feuer nehmen kann. Häufig auch als "Doppelte Grabenstreiche" zur Verteidigung beider Richtungen an einem Knickpunkt angelegt.
Anders als die Kaponiere wurde die Grabenstreiche in der Konterescarpe errichtet und war so besser gegen feindliches Feuer geschützt. Sie war zumeist durch einen Tunnel mit der Festung verbunden und verfügte zudem in der Regel über eine Notausgang.
 
Hohltraverse

Unterirdisch oder durch Beton geschützter Verbindungsgang zwischen Teilen der Festung.
    
Kanonenhof

Als Kanonenhof bezeichnt man die in die Flanke eingebauten Geschützstellungen, die an der Farce vorbei schießend eine feindliche Annäherung verhindern sollten.
    
Kasematte

Gewölbebauten aus Mauerwerk und später aus Bedon mit einer Erdüberdeckung. Sie dienten entweder als Lager oder Unterkunft für die Truppen. Oft wurden sie zu Kassemattenkorps als Kehlkasematten zusammengefasst, in dem man die sie aneinander reihte. Einzelne Kasematten finden sich zudem auf/in den Bastionen.
  
Kehle

Dem Feind abgewandte Seite seiner Festung. Die dortigen Bauwerke werden mit dem Zusatz Kehl... bezeichnet. Vor der Einführung von Lüftungseinrichtungen dienten die Fenster an der Kehlseite zu Belüftung der Kasematten.
  
Kaponiere

Auch Grabenkoffer genannt. Frei in den Graben hinein stehendes Werk das, zumeist nach beiden Seiten, den Graben unter Feuer nehmen konnte. Die
Kaponiere ragt aus den Escarpe heraus, so dass sie durch feindlichen Feuer stärker gefährdet ist als die später genutzte Grabenstreiche, die in der Konterescarpe eingebaut war.
  
Konterescarpe

Auch Contrescarpe oder Contreescarpe ist die äußere Mauer oder Böschung des Festungsgrabens.
  
Konterescarpgalerie

In der äußeren Mauer des Festungsgrabens angelegt Galerie zur Verteidigung des Grabens.
  
Krenelierte Mauer

Eine freistehende Mauer mit ursprünglich Zinnen und später Scharten zur Verteidigung mit Gewehren.
  
Kurtine

Abschnitt des Walls, der zwei Bastionen oder Türme verbindet. 
  
Minengalerie / Mienegang

Als Minengalerie bezeichnet man vorbereitete Gänge, die aus der Konterescarpe heraus unter das Glacis führen. Von diesen aus konnten so genannten Gegenminen gelegt werden um Minengänge der Belagerers zu untergraben und um diese anschließend durch Sprengung oder durch abbrennen der Stützbalken zum Einsturz zu bringen.
  
Mörserbatterie

Einer Mörserbatterie war in einer Festung so aufgestellt, dass sie den Gegner bei einer Annäherung über das Glacis durch indirekten Feuer bekämpfen konnte ohne dabei durch den direkten Beschuss des Gegners gefährdet zu sein. Dazu waren Möserbatterie so tief in die Festung eingebaut, dass sie nur einen schmalen Bereich hatten aus denen ihre, in steilem Bogen abgefeueerten, Geschosse austraten. Im Bild ist eine Batterie aus drei Mösern zu sehen. Diese wurden nach vorne gezogen, gaben ihren Schuss ab und rollten durch den Rückschlag wieder in die Deckung.
    
Panzerkuppel

Aus Stahl gefertigte Kuppel zur Beobachtung oder zum Waffeneinsatz. Im Gegensatz zu Panzertürmen ist sie nicht drehbar sondern besitzt eine entsprechende Anzahl Öffnungen. Insb. im Zusammenhang mit dem Westwall oder Atlantikwall auch als Panzerturm (z.B. 6-Scharten Turm) bezeichnet. Panzerkuppeln
dienten zudem der Aufnahme der Nahverteidigungswaffen wie bei den Bauten der Maginotlinie oder zur Beobachtung.
    
Panzerkuppel - Typ GFM Modell 1929 (Guetteur es Fusil-Mitrailleur - Modell A)

Aus Stahl gefertigte Panzerkuppel zur Beobachtung oder zum Einsatz leichter Waffen. Dieser Typ Panzerkuppel, von dem 1009 Stück in der Französichen Maginotlinie zum Einsatz kamen, stellt das Rückrad der Nahverteidigung vieler Maginotwerke dar. Das Modell 1929 verfügte über rechteckige Scharten, die gegen direkten Beschuss anfällig waren. Einige Exemplare verfügen zusätzlich über eine Bohrung für ein Periskop.
    
Panzerkuppel - Typ GFM Modell 1934 (Guetteur es Fusil-Mitrailleur - Modell B)

Aus Stahl gefertigte Panzerkuppel zur Beobachtung oder zum Einsatz leichter Waffen. Dieser Typ Panzerkuppel, von dem 109 Stück in der Französichen Maginotlinie zum Einsatz kamen, unterscheidet sich vom Modell 1929 durch die Kugelblenden in den Scharten, die einen besseren Schutz boten. Sie wurden daher zuerst an exponierteren Werken eingesetzt. Rund 30 Model A Kuppeln wurden daher aufwändig auf das Modell B umgebaut.
    
Panzerkuppel - JM (Jumelage de Mitrailleuse)

Aus Stahl gefertigte Kuppel zur Beobachtung zum Einsatz zwei MG MAC-31 Kaliber 7,5 mm
. Die Waffen hatte in der festen Halterung der 179 verbauten JM Kuppeln mit von 1200 m eine höhere, effektive Reichweite als wenn sie in den GFM-Kuppeln eingesetzt wurden. Die MAC-31 MG erreichte jeweils eine Kadenz von 500 Schuss/Min.
    
Panzerkuppel - Typ LG (Lance-Grenade)

Aus Stahl gefertigte Kuppel, die ursprünglich für den Einsatz eines 60mm Granatwerfers vorgesehen war. Dieser, wie auch der sonst in GFM Kuppeln eingesetzte 50 mm Granatwerfer erbrachten nicht die geforderte Leistung, so dass 1940 keine der 75 verbauten Kuppeln einsatzfähig war. Daher waren die Schächte mit einem 60 mm dicken Stahlpfropfen verschlossen worden.
    
Panzerkuppel - Typ VDP (Vision Directe et Périscopique)

Aus Stahl gefertigte Kuppel zur Beobachtung der Umgebung durch ein Persikop sowie durch drei Sehschlitze. Durch die Sehschlitze hat die Kuppel, von der 64 Stück zum Einsatz kamen, einen höheren Aufzug über das Gelände, bot aber durch die Sehschlitze eine bessere Beobachtung des Umfeldes.
    
Panzerkuppel - Typ VP (Vision Périscopique)

Aus Stahl gefertigte Kuppel zur Beobachtung der Umgebung durch ein Persikop. Durch den Verzicht auf Sehschlitze hat die Kuppel, von der nur rund 20 Stück zum Einsatz kamen, nur einen extrem geringen Aufzug und war daher für den Feind nur schwer zu erkennen
.
 
Panzermauer

Panzermauern wurden oftmals zur Abwehr von Landungsoperationen an der Küste errichtet. Sie sollten verhindern, dass angelandete Fahrzeuge den Strand verlassen können. So sollte sichergestellt werden, dass die Waffen der Verteidiger auf eine eng begrenzen und zuvor vermessenen Bereich wirken können. Meist wurden in die Panzermauern noch flankierend wirkende Geschütz eingebaut. Panzermauern kamen aber auch dort zum Einsatz wo die Bewegung von gepanzerten Fahrzeugen auf einen bestimmen Bereich gebündelt werden sollte. Aufgrund des hohen Materialverbrauchs kamen jedoch im Landesinneren häufiger Panzersperren zum Einsatz.
  
Panzersperre

Als Panzersperre dienten so genannten Geländehindernisse. Diese konnten aus Stahlträgern, einbetonierten Felsen oder reinen Betonhindernissen bestehen. Mit der Zunahme des Panzergewichtes und der Leistung wurden auch die Sperren immer massiver ausgeführt. Später verlegte man zwischen zwei Sperrlinien, wie im Bild zu sehen, anti Panzer Minen, da die Hindernisse alleine nur unzureichend gewesen wäre.
  
Panzerturm

Panzertürme wurden in zwei Arten gebaut. Als reine Panzertürme (Siehe Bild) oder als Verschwindetürme (siehe unten). Aufgrund der Bewaffnung kamen reine Panzertürme vorwiegend bei langen Geschützen und/oder großen Kalibern vor. 
  
Poterne

Durchgang durch den Wall zur Versorgung der eigenen Truppen in vorgelagerten Festungsteilen oder für
das verlassen der Festung zu Gegenangriffen.
  
Ravelin

Wallschild - Ursprünglich ein, einem Wallabschnitt mit Tor vorgebauter, oft dreieckiger Festungsteil. Später als eigenständiger Festungsteil vor torlosen Kurtinen erbaut. Hier im Bild rechts die ursprüngliche Form die einem Tor vorgelagert ist.
  
Reduit

Das Reduit ist ein Rückzugswerk im Innere der Festung bestehend aus einer starken Kasematte mit Scharten zur Nahverteidigung
.
  
RML Rifled Muzzel Loading Geschütze

Der Begriff RML kommt auf dem Englischen und bezeichnet die Voderlader (Muzzel Loading) Geschütze, die mit einem gezogenen Lauf (Rifled) ausgestattet waren. Anders als die Glattrohrkanonen davor waren diese mit einem Lauf ausgestattet, der über Züge vefügte, die dem Geschoss beim Abschuss einen Drall gaben und somit die Flugbahn stabilisierten.
Dies verbesserte die Reichweite und insbesondere die Treffsicherheit. Die Entwicklung gipfelte in der 100 Tonnen Kanone von Armstrong, die auf Malta und Gibraltar (Bild) zum Einsatz kam.
  
Rondell

Rundes Bauwerk an den Ecken der Stadt- oder Festungsmauer bis ins 16te Jahhundert hinein. Später in die Bastion übergegangen.
 
 
Séré de Rivières, System

Das Système Séré de Rivières ist nach dem französischen Ingenieur und General Raymond Adolphe Séré de Rivières (20. Mai 1815 bis 16. Februar 1895) benannten Befestigungssystem der Grenzen Frankreichs. Die offiziell Barrière de fer genannte Verteidigungslinie entstand nach dem Abzug der deutschen Truppen im Jahr 1873 und zog sich bis zum ersten Weltkrieg hin. Dabei wurden drei Typen von Forts erbaut.
Die Fort d’arrêt oder Sperrforts, die Fort de rideau oder auch Fort de liaison, die Linienfort oder Verbindungsfort zwischen größeren Waffenplätzen und die Fort de place oder auch Fort de ceinture, die Forts des Festungsgürtels um die Waffenplätze.
Im erste Weltkrieg spielten
die Forts bis auf die bei Verdun kaum eine Rolle.
Im Zuge der Brisantgranatkriese wurden die wichtigsten Forts verstärkt und erhielten die
für sie typische Bewaffnung mit Verwindetürmen für MG und Geschütze.
 
Tourelle Bussière

Bei dem Panzerturm Bussière handelt es sich um einen Anfang der 1890er Jahre erichteten Prototypen eines versenkbaren Geschützturms mit zwei Rohren des Kalibers 155mm.
Der Turm war um 360° schwenkbar und wurde durch eine dampfbetrieben Hydraulikanlage gehoben und gesenkt. Bis zum Jahr 1916 gab der rund 100 Meter vom Eingang des Forts Souville bei Verdun entfernt gelegene Turm rund 600 Schuss ab. Danach erlitt er irreperable Schäden und verfällt seitdem. 
  
Tourelle Galopin de 155 mm R modèle 1907

Bei dem 155 mm Panzerturm Galopin
handelt es sich um einen drehbaren und einziehbaren Panzerturm der Firma Schneider, der in der Lage war binnen 5 Sekunden ausgefahren zu werden, zu feuern und wieder zu verschwinden. Der Turm konnte binnen 60 Sekunden um 360° gedreht werden und besaß einen Höhenrichtbereich von -2° bis +22°. Insgesamt wurden nur 12 dieser Panzertürme hergestellt, von denen heute noch 4 Stück vorhanden sind.
  
Tourelle Mougin de 155 mm modèle 1876

Bei dem 155 mm Panzerturm
Mougin Modell 1876 handelt es sich um einen drehbaren Panzerturm von dem 25 Stück gebaut wurden. Die Türme verfügten über zwei Geschützrohre des Kalibers 155 mm mit einem Höhenrichtbereich von -5° bis +20°. Diese waren in der Lage eine 40 Kg schwere Granate bis zu 7,5 km weit zu verschießen. Die Panzerkuppel selbst bestand aus vier jeweils 60 cm starken Segmenten aus Gusseisen und einer nur 20 cm dicken Deckenplatte. Im Zuge der Brisanzgranatkriese wurden die Türme mit dieser geringen Panzerung nahezu unbrauchbar. Aufgrund der hohen Kosten für eine Ersatzbeschaffung wurden fünf der Türme bis zum Beginn des ersten Weltkrieg weiter genutzt. Diese wurden jedoch bereits 1914 durch Granten zerstört. Weitere Türme, die nicht an den Kriegshandlungen beteiligt waren, sind erhalten geblieben. Heute existieren nur noch zwei vollständige Türme dieses Typs.

  
Traditor

Der Traditor (wenn es sich um mehrere Geschütze handelt auch als Traditorenbatterie) bezeichnet eine Geschützstellung die den toten Winkel einer Festung, der durch die Hauptartiellerie nicht abgedeckt werden konnte, deckte. Der Traditor verfügte dabei meist über ein mittleres Kaliber von 7 bis 9 cm und konnte damit weiter wirken als die Nahverteidigung der Grabenstreiche oder der Kaponiere. Dies erklärt auch den zweiten, durchaus gebrächlichen Namen Zwischenraumstreiche. Als bekannteste Vertreter der Traditorenbatterie gelten Casemate de Bourges.
  
Vauban Festungen

Die nach ihrem Erbauer, dem Festungsbaummeister unter Ludiwg dem XIV von Frankreich, Sébastien Le Prestre de Vauban benannten Festungen zeichnen sich durch ihre strenge Geometie aus. Die als Sternfestungen bekannten gewordene Geometrie bruht darauf, dass man einem Angreifer keine Deckung vor den Mauern geben wollte. So sind die Kanonen dieser Festungen so auf den Farcen angeordnet, dass sie die Courtine und die Flanke
der Festung entlang schießen konnten. Von dieser Idealform, die z.b. in Neuf Brisach verwirklicht wurde, wurde nur dann abgewichten, wenn dies durch geografischen Besonderheiten notwendig wurde. 

Heute gehören die Zitadelle von Arras, die Stadtmauer und das Fort Griffon in Besançon, die Zitadelle von Blaye, das Fort Paté in der Gironde, die Zitadelle von Cussac-Fort-Médoc, das Festungssystem von Briançon, der Tour dorée in Camaret-sur-Mer, die befestigte Oberstadt von Longwy, die befestigte Stadt Mont-Dauphin, Mont-Louis bestehend aus Zitadelle und befestigter Stadt, die befestigte Stadt Neuf-Brisach, die  Festung Saint-Martin-de-Ré, die Türme und Befestigungen in Saint-Vaast-la-Hougue und auf der Insel Tatihou, sowie das Fort Libéria in Villefranche-de-Conflent zum Weltkulturerbe.
 
Verschwindelafette

Die Verschwindelafette diente dazu das Geschütz in Ruhestellung besser tarnen zu können. Das Geschütz befand sich im Ruhezustand und für den Ladevorgang unterhalb der Erdoberfläche und wurde nur zur Schussabgabe kurzzeitig nach oben geschwenkt.
(Das Geschütz rechts befindet sich in Feuerposition).
 
Verschwindeturm

Bei Verschwindetürmen handelt es sich im drehbare Panzertürme für Maschinengewehre oder Geschütze, die in Ruheposition eingefahren waren und nur zur Feuerabgabe gehoben wurden. Ihr Aufbau ermöglichte ein Schussfeld von 360°. Durch die Verwindefunktion ist die Rohrlänge jedoch begrenzt.